Häufige Fragen

Frauen, die Kaffee trinken und  sich unterhalten

Haben Sie weitere Fragen zu den Wechseljahren und zu VMS? Antworten auf die häufigsten Fragen finden Sie unten. Auch Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hilft Ihnen gerne weiter.

VMS ist die medizinische Bezeichnung für Hitzewallungen und Nachtschweiß. Im  Video erfahren Sie, was die bei bis zu 80 % der Frauen in den Wechseljahren auftretenden Beschwerden verursacht.1

Nein. Die Menopause bezeichnet lediglich den Zeitpunkt der letzten Regelblutung. Definitionsgemäß ist dies dann, wenn in den zwölf darauf folgenden Monaten keine Periode mehr aufgetreten ist. Bei VMS handelt es sich um Hitzewallungen und Nachtschweiß, die im Zusammenhang mit der Menopause auftreten können .1,2

Bei Hitzewallungen handelt es sich um plötzliche und intensive Hitzegefühle, die im Gesicht und im oberen Brustbereich beginnen. Sie breiten sich über den Körper aus und können von Schwitzen, Hautrötung, Schüttelfrost und Herzrasen begleitet sein. Nachtschweiß bezeichnet Hitzewallungen, die während des Schlafs auftreten. Sie können zwischen zwei und vier Minuten andauern.3–5

Man weiß, dass wechseljahresbedingte vasomotorische Symptome (VMS) ihren Ursprung in einem Teil des Gehirns haben, der Hypothalamus genannt wird und der die Körpertemperatur reguliert. Bei der Temperaturkontrolle spielen bestimmt Neuronen – sogenannte KNDy-Neuronen – eine wichtige Rolle. Zur Kontrolle des inneren Thermostats wird zudem ein Gleichgewicht zwischen dem Hormon Östrogen und einem Gehirnbotenstoff namens Neurokinin B (NKB) benötigt.1,6,7

 

In den Wechseljahren entsteht durch den sinkenden Östrogenspiegel ein Ungleichgewicht. Dies führt zu einer Fehlermeldung der KNDy-Neuronen im Hypothalamus. Sie melden dem Körper, dass er überhitzt sei, obwohl dies nicht der Fall ist. Im Hypothalamus werden Mechanismen zur Abkühlung ausgelöst, die sich als Hitzewallungen und Nachtschweiß bemerkbar machen. Sie möchten mehr darüber wissen? Schauen Sie sich das Video an.8,9

Ja, es gibt verschreibungspflichtige Medikamente gegen menopausebedingte VMS. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihre Behandlungsmöglichkeiten.

Ja, bestimmte freiverkäufliche Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Therapien werden zur Behandlung von VMS (vasomotorischen Symptomen) eingesetzt. Dazu gehören Soja, Traubensilberkerze und andere pflanzliche Mittel. Diese sind jedoch nicht von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zugelassen und/oder bewertet.8,9

 

Sprechen Sie immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, bevor Sie Medikamente, freiverkäufliche Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel oder pflanzliche Präparate einsetzen.10

Ja, das können sie. 94 % der Frauen geben an, dass vasomotorische Symptome (VMS) ihren Schlaf beeinträchtigen. Jeweils 69 % sagen, dass VMS ihre Konzentration bzw. ihre Arbeit beeinträchtigen.11

Bis zu 80 % der Frauen erleben vasomotorische Symptome (VMS). Damit ist es das häufigste Symptom in den Wechseljahren.1,12

Jede Frau ist anders. Bei den meisten treten die vasomotorischen Symptome (VMS) über etwa 7,4 Jahre auf. In einigen Fällen können sie jedoch auch länger als zehn Jahre anhalten.13

Das ist sehr unterschiedlich. Hitzewallungen und Nachtschweiß, auch bekannt als vasomotorische Symptome (VMS), können bereits vor dem 40. Lebensjahr oder bis zu 10 Jahre vor der Menopause auftreten.2,13

Ja. Das Beschwerdebild hat sogar einen medizinischen Namen: vasomotorische Symptome (VMS).1

Eine Hitzewallung kann von einem schnellen Herzschlag, Schwitzen, Hautrötung und Schüttelfrost begleitet sein. Tatsächlich können vasomotorische Symptome (VMS) den Herzschlag um sieben bis 15 Schläge pro Minute erhöhen.1,14,15

Aktuelle Studien haben gezeigt, dass die Häufigkeit und Schwere von vasomotorischen Symptomen (VMS) zur Vorhersage künftiger chronischer Gesundheitsprobleme wie Gedächtnisstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und schlechter Knochengesundheit, einschließlich Osteoporose, herangezogen werden können.16

 

Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich die VMS auf Ihre allgemeine Gesundheit auswirken, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber.

Jüngste Studien haben ergeben, dass Alkoholkonsum und eine zucker- und fettreiche Ernährung das Risiko von vasomotorischen Symptomen (VMS) erhöhen können. Bevor Sie jedoch Ihre Ernährung oder Ihr Trainingsprogramm umstellen, sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen.1

Der sogenannte Zwiebellook – also das Tragen von Kleidung in übereinanderliegenden Schichten – kann möglicherweise hilfreich sein. Zudem sollten Sie auf Kleidung aus Naturfasern zurückgreifen. Ein tragbarer Ventilator sowie kühle alkoholfreie Getränke können ebenfalls helfen.15

 

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, um Empfehlungen für den Umgang mit Hitzewallungen und Nachtschweiß zu erhalten.

Sie alle stellen unterschiedliche Phasen rund um die Wechseljahre dar. Ungefähr ab dem 40. Lebensjahr beginnt dieser Abschnitt im Leben einer Frau mit der Prämenopause und ersten hormonellen Schwankungen, die jedoch häufig unbemerkt bleiben. Die Perimenopause ist die Zeit, in der die ersten Symptome der Wechseljahre auftreten, z. B. Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus. Die Menopause beschreibt den Zeitpunkt der letzten Periode im Leben einer Frau. Er lässt sich erst im Nachhinein bestätigen, wenn in den darauffolgenden zwölf Monaten keine Periode mehr folgt. Und bei der Postmenopause handelt es sich um den Zeitraum nach der Menopause.2

Frauen haben ihre letzte Regelblutung, die Menopause, im Durchschnitt im Alter von 51 Jahren. Dieser Zeitpunkt, lässt sich erst im Nachhinein bestätigen, wenn in den zwölf darauffolgenden Monaten keine Regelblutung aufgetreten ist.2,17

Die primäre Ovarialinsuffizienz (POI) wurde früher als vorzeitige Wechseljahre bezeichnet. Gemeint ist damit ein Auftreten der Wechseljahre vor dem 40. Lebensjahr. Bei etwa 1 % der Frauen tritt eine POI auf. Es gibt verschiedene Auslöser, darunter genetische, metabolische und infektiöse sowie Autoimmunerkrankungen.2

Von einer frühen Menopause spricht man, wenn die letzte Periode bereits im Alter zwischen 40 und 45 Jahren auftritt. Bei bis zu 5 % der Frauen ist eine frühe Menopause natürlich bedingt. Meist liegt jedoch eine medizinische Ursache vor.2

 

So können Operationen (bei denen die Eierstöcke entfernt werden), Krebstherapien, Beckenbestrahlungen oder andere medizinische Eingriffe, die die Östrogenproduktion in den Eierstöcken beeinträchtigen können, zu einer frühen Menopause führen.2

Die ersten Symptome der Wechseljahre können bis zu zehn Jahre vor der letzten Regelblutung auftreten. Diese Zeit wird als Perimenopause bezeichnet.18

Die Dauer der Beschwerden ist bei jeder Frau unterschiedlich, aber die meisten erleben die Wechseljahre zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Es hat sich gezeigt, dass vasomotorische Symptome (VMS) ihren Höhepunkt haben sowohl kurz vor der Menopause, also in der Zeit, wenn sich die Regelmäßigkeit des Menstruationszyklus ändert und die Periode häufiger ausbleibt, als auch in den ersten Jahren danach.1,2

Vasomotorische Symptome (VMS) sind die häufigsten und störendsten Beschwerden. Weitere Wechseljahresbeschwerden sind beispielsweise vaginale Trockenheit, Juckreiz oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, depressive Verstimmungen, innere Unruhe, Ängste, Gelenkschmerzen, Gewichtszunahme, dünner werdendes Haar und trockene Haut.4,12,19

Es ist zwar nicht erwiesen, dass Meditation bei der Bewältigung von Beschwerden wie vasomotorischen Symptomen (VMS) hilft, aber sie kann die Gefühle von Angst, Stress und Reizbarkeit lindern, die durch Hitzewallungen und Nachtschweiß entstehen können. Auch Yoga kann die Symptome der Wechseljahre verbessern.1,15,20

Es ist erwiesen, dass vasomotorische Symptome (VMS) bei Frauen, bei denen die Wechseljahre durch eine Operation (d. h. Entfernung beider Eierstöcke) bedingt sind, häufiger und stärker auftreten als bei Frauen, die die Menopause auf natürliche Weise erleben.1

Die kurze Antwort lautet: Ja.

 

Die etwas ausführlichere Antwort lautet: Klinische Studien haben gezeigt, dass Frauen mit einem höheren BMI und/oder Raucherinnen mit größerer Wahrscheinlichkeit vasomotorische Symptome (VMS) in den Wechseljahren entwickeln.1

Ja, Hitzewallungen werden nach Schweregrad eingeteilt:1,21

  • Mild – Hitzegefühl ohne Schwitzen
  • Moderat – Hitzegefühl mit Schwitzen, die Aktivität kann fortgesetzt werden.
  • Schwer – Hitzegefühl mit Schweißausbrüchen, die zur Einstellung der Aktivität führen.

Jede Frau ist anders, aber die meisten erleben durchschnittlich etwa 33 Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche pro Woche.22 Dies ist jedoch nur ein Mittelwert, es können auch weniger, aber auch mehr Beschwerden auftreten. Wie stark und belastend diese empfunden werden, ist ebenfalls sehr individuell.

Quellen:

  1. Thurston RC. Vasomotor symptoms. In: Crandall CJ, Bachman GA, Faubion SS, et al., eds. Menopause Practice: A Clinician's Guide. 6. Ausgabe. Pepper Pike, OH: North American Menopause Society. 2019; 43-55.
  2. Thurston RC. Menopause. In: Crandall CJ, Bachman GA, Faubion SS, et al., eds. Menopause Practice: A Clinician's Guide. 6th ed. Pepper Pike, OH: North American Menopause Society. 2019; 1-21.
  3. Stuenkel CA Davis SR, Gompel A et al. Treatment of Symptoms of the Menopause: An Endocrine Society Clinical Practice Guideline. J Clin Endocrinol Metab. 2015; 100, 3975–4011.
  4. Mann C, Mahner S, Thaler CJ. Auf gutem Weg durch die Wechseljahre. MMW - Fortschritte Med. 2019; 161: 50–57.Kronenberg F. Hot flashes: epidemiology and physiology. Ann NY Acad Sci 1990; 592: 52-86.
  5. Gorczyca M. Vasomotorische Beschwerden in der Menopause. J Gynäkol Endokrinol. 2021; 31: 79–81.
  6. Wakabayashi Y, Nakada T, Murata K, et al. Neurokinin B and dynorphin A in kisspeptin neurons of the arcuate nucleus participate in generation of periodic oscillation of neural activity driving pulsatile [...] secretion in the goat. J Neurosci. 2010; 30(8): 3124-3132.
  7. Padilla SL, Johnson CW, Barker FD, Patterson MA, Palmiter RD. A neural circuit underlying the generation of hot flushes. Cell Rep. 2018; 24(2): 271-277.
  8. Krajewski-Hall SJ, Blackmore EM, McMinn JR, Rance NE. Estradiol alters body temperature regulation in the female mouse. Temperature. 2017; 5(1): 56-69.
  9. Krajewski-Hall SJ, Miranda Dos Santos F, McMullen NTm Blackmore EM, Rance NE. Glutamatergic neurokinin 3 receptor neurons in the median preoptic nucleus modulate heat-defense pathways in female mice. Endocrinology. 2019; 160(4): 803-816.
  10. Natural Menopause Relief. Rock My Menopause. https://rockmymenopause.com/get-informed/treatment/#Natural-menopause-relief (zuletzt aufgerufen: Oktober 2023).
  11. English M, Stoykova B, Slota C, Doward L, Siddiqui E, Crawford R, DiBenedetti D. Correction to: Qualitative study: burden of menopause-associated vasomotor symptoms (VMS) and validation of PROMIS sleep disturbance and sleep-related impairment measures for assessment of VMS impact on sleep. J Patient Rep Outcomes. 2021; 5(1): 42.
  12. Monteleone P, Mascagni G, Giannini A, Genazzani AR, Simoncini T. Symptoms of menopause - global prevalence, physiology and implications. Nat Rev Endocrinol. 2018; 14(4): 199-215.
  13. Avis NE, Crawford SL, Greendale G, et al. Duration of menopausal vasomotor symptoms over the menopause transition. JAMA Intern Med. 2015; 175(4): 531-539.
  14. Kronenberg F. Hot flashes: epidemiology and physiology. Ann NY Acad Sci 1990;592:52-86.
  15. Kaunitz AM, Manson JE. Management of menopausal symptoms. Obstet Gynecol. 2015; 126(4): 859-876.
  16. Biglia N, Cagnacci A, Gambacciani M, Lello S, Maffei S, Nappi RE. Vasomotor symptoms in menopause: a biomarker of cardiovascular disease risk and other chronic diseases? Climacteric. 2017; 20(4): 306-312.
  17. What is menopause? The Menopause Charity. https://www.themenopausecharity.org/wp-content/uploads/2021/04/What-is-menopause_.pdf (zuletzt aufgerufen: Oktober 2023).
  18. Jones RE, Lopez KH. Reproductive aging. In: Human Reproduction Biology. 4th ed. London, UK: Academic Press. 2013; 119-131.
  19. Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (Hrsg.). Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen. S3-Leitlinie. Stand Januar 2020. Version 1.1. AWMF-Registernummer 015-062. Verfügbar unter https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/015-062 (zuletzt aufgerufen: September 2023).
  20. Joshi S, Khandwe R, Bapat D, Deshmukh U. Effect of yoga on menopausal symptoms. Menopause Int. 2011; 17(3): 78-81.
  21. Leitlinie zur klinischen Prüfung von Arzneimitteln für die Hormonersatztherapie von Östrogenmangelsymptomen bei postmenopausalen Frauen. EMA. https://www.ema.europa.eu/en/clinical-investigation-medicinal-products-hormone-replacement-therapy-oestrogen-deficiency-symptoms (zuletzt aufgerufen: September 2023).
  22. Hunter MS, Gentry-Maharaj A, Ryan A, et al. Prevalence, frequency and problem rating of hot flushes persist in older postmenopausal women: impact of age, body mass index, hysterectomy, hormone therapy use, lifestyle and mood in a cross-sectional cohort study of 10,418 British women aged 54-65. BJOG. 2012; 119(1): 40-50.